Als Maria von Magdala sah, dass der Stein vom Grab weggewälzt worden war, lief sie schnell los, um Petrus und Johannes davon zu berichten. Als die beiden Jünger die aufwühlende Nachricht hörten, machten auch sie sich auf und – so das Evangelium – »liefen beide zusammen« (Joh 20,4). Alle Hauptpersonen der Ostergeschichte laufen! Und in diesem „Laufen“ kommt einerseits ihre Sorge zum Ausdruck, dass jemand den Leichnam des Herrn weggenommen haben könnte; andererseits spricht die Eile von Maria Magdalena, Petrus und Johannes von ihrer Sehnsucht, vom Drang ihres Herzens, der inneren Haltung derer, die sich auf die Suche nach Jesus machen. Er ist nämlich vom Tod auferstanden und befindet sich daher nicht mehr im Grab. Man muss ihn woanders suchen.
Das ist die Osterbotschaft: Man muss ihn woanders suchen. Christus ist auferstanden, er lebt! Er ist nicht mehr ein Gefangener des Todes, er ist nicht mehr in das Leichentuch gehüllt und deshalb können wir ihn nicht in eine schöne Geschichte einschließen, wir können ihn nicht zu einem Helden der Vergangenheit machen oder ihn als eine Statue betrachten, die in einer Museumshalle steht! Im Gegenteil, wir müssen ihn suchen und daher dürfen wir nicht stehen bleiben. Wir müssen uns in Bewegung setzen, hinausgehen und ihn suchen: ihn in unserem Leben suchen, ihn in den Gesichtern unserer Brüder und Schwestern suchen, ihn in unserem Alltag suchen, ihn überall suchen, außer in jenem Grab.

