wie ich ein Jakobspilger geworden bin
Angefangen hat alles mit einem Geschenk. Zum Abschied von der Pfarrei St.Martin in St.Gallen-Bruggen Ende Oktober 1987 überreichte mir der Pfarrer Jakob Fuchs den Bildband ‚Der Weg der grossen Sehnsucht‘ von Hans-Günther Kaufmann / Odilo Lechner OSB, erschienen im Januar 1986. Ich las darin erstmals das Wort Jakobsweg. Das Buch gehört auch heute noch zu einem der Besten. Von Beruf war und bin ich katholischer Seelsorger.
An meiner neuen Stelle in Degersheim und Mogelsberg trad ich zwei Jakobuskirchen an (es gibt im Bistum St.Gallen deren sechs katholische und eine evangelische Jakobuskirche).
Eine erste handgezeichnete Broschüre erschien mit dem Titel ‚auf dem Fahrrad quer durch die Schweiz auf dem Jakobsweg‘. Es war noch kein Weg ausgeschildert. Diese ‚Zeichen‘ führten mich zur Idee, eine Pilgerreise auf dem Jakobsweg zu unternehmen.
1988 habe ich zusammen mit der regionalen Jugendarbeitsstelle akj in St.Gallen eine erste Pilgerreise auf dem Jakobsweg für Jugendliche von Degersheim nach Genf organisiert. Dies war der Anfang von vielen Gruppenpilgerreisen durch die Schweiz, Frankreich und Spanien. (siehe Liste)
Aufgrund eines Zeitungsartikels über die erste Pilgerreise erhielt ich zahlreiche Anfragen zum Jakobsweg. Das bewog mich, eine kleine Dokumentation zu erstellen, die ich wohl einige hundert Male kopierte und verschickte.
Daraus entstand 2001 die erste Version meiner Webseite ‚pilgern.ch‘. Aufgrund dieser Informationsseite erhielt ich über die Jahre unzählige Auskunftsanfragen über alle möglichen Aspekte des Pilgerns – Anfragen von künftigen Pilgerinnen und Pilgern, Anfragen von Zeitungen, Radio und Fernsehen. Eine Auwahl solcher üblichen Fragen und Antworten dazu habe ich auf der FAQS-Seite zusammen gestellt.
In St.Gallen half ich mit, zusammen mit Franziska und Joseph den Pilgerstamm 2001 zu gründen. Daraus wiederum entwickelte sich die Idee, in St.Gallen eine Pilgerherberge zu eröffnen. Im November 2007 gründeten wir dazu einen Verein und 2008 eröffneten wir im Frühling die Herberge direkt am Jakobsweg an der Linsebühlstrasse 61, wenige Schritte von der Altstadt entfernt.
Der Verein trägt die Pilgerherberge und organisiert Anlässe rund um das Pilgerwesen wie Vorträge, Pilgergottesdienste, Jakobustag-Feiern und anderes.
Zwischenzeitlich, wohl etwa 1990, wurde ich Mitglied der schweizerischen Vereinigung der Freunde des Jakobsweges und anderer Vereine rund um den Jakobsweg. Ich war beteiligt an der Gründung des Dachverbandes Jakobsweg Schweiz. 2019 wurde dieser umgewandelt in die Interessengemeinschaft IG Swiss Camino . Dort bin ich auch Mitglied.
Persönliche Pilgerreisen auf verschiedenen Jakobswegen haben mich immer neu inspiriert.
2017 ging die neueste Version der Informationsseite pilgern.ch online.
