Schon seit einigen Jahren trug ich in mir die Idee, einmal auf dem Jakobsweg entlang der Côte d’Azur zu pilgern. Beides, der Jakobsweg und die Côte d’Azur gefällt mir schon immer und musste in der Verbindung etwas Spezielles sein.
Es muss ja von früher her eine Verbindung existieren, die Santiago und Rom via Arles verbunden hatte und die entlang der Côte d’Azur führte. Im Internet fand ich nach längerer Suche einen Hinweis. Der Weg führt entlang der Via Aurelia. Vertrauensvoll druckte ich die handgezeichneten Skizzen aus mit dem Gedanken, dass wenigstens die Orte entlang des Weges sicher stimmen würden. Ein Büchlein oder eine Broschüre fand ich nicht. Inzwischen gibt es ein Buch als Pilgerführer für den Weg. Auf Outdooractive sind Wegbeschreibungen zu finden. Eingabe: Via Aurelia.
So fuhr ich am schönen Datum 11.05.11 per Bahn los nach Menton via Mailand. Menton machte einen etwas verblichenen touristischen Eindruck. Hier mussten mal viele Feriengäste überwintert haben. Grosse Hotelbauten zeugen noch davon, ebenso der stolze ‚Palais d’Europe‘. Dass sich direkt hinter der Stadt im Halbkreis angeordnet viele Berge erheben, fiel mir zwar auf, aber liess mich nicht gross nachdenken.
Ich übernachtete in einem schönen einfachen Hotel, dem Hotel Edwards. Witzigerweise war die Dachterrasse als ‚Solarium‘ ausgeschrieben. Beim abendlichen Bummel durch die Stadt machte ich mich auf die Suche nach ersten Hinweisen auf den Jakobsweg. Am Strand fand ich tatsächlich ein Zeichen, aber von dort weg keines mehr. Trotzdem schlief ich ganz gut nach einem Nachtessen im Restaurant ‚La Vita e bella‘. Vor dem Einschlafen stiess ich im Fernsehen zufällig auf den Film ‚Der Wald der Trauer – Mogari no mori‘ von Naomi Kawase. Obwohl nicht von Beginn weg gesehen, faszinierten mich die starken Bilder und Stimmungen in einer typsich japanischen Machart zutiefst. Filminfos. Sie hatte mit diesem Film in Cannes 2007 als erste japanische Regisseurin einen Preis gewonnen. Trauer verwandeln in Lebensfreude – darum geht es im Film – und ist damit ganz nahe dem, was das Pilgern auch möchte. Schon diese wenigen Begebenheiten zeigten mir wieder auf: Zufälle gibt es nicht. Oder wie es Picasso ausdrückte: je ne cherche pas, je trouve.
Tag 01 und 02: 11. / 12. Mai: Anreise, Menton – Drap
Der Weg war nicht immer signalisiert, was manchmal beschwerlich war. In der Zwischenzeit gäbe es einen Führer zum Weg. Der Weg führt weit über Monaco über Hügel und Berge und gibt immer wieder die Sicht frei zum Mittelmeer und den Orten an der Küste.
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Etappe auf outdooractive Menton – Laghet (andere Wegführung als ich gepilgert bin)
Tag 03: 13. Mai: Drap – Aspremont
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Etappe auf outdooractive Laghet – Aspremont
Tag 04: 14. Mai: Aspremont – Vence
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Tag 05: 15. Mai: Vence – Tourettes-sur-Loup / Cagnes-sur-Mer – Biot / Cannes
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Etappe auf outdooractive Vence – Roquefort-les-Pins (ich bin anders gegangen)
Tag 06: 16. Mai: Biot – La Napoule
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Etappe auf outdooractive La Roquette – Théoule-sur-Mer (ich bin anders gegangen)
Tag 07: 17. Mai: La Napoule – St.Raphaël
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Etappe auf outdooractive Théoule-sur-mer – St.Raphaël
Tag 08: 18. Mai: Ausflug St.Raphaël – St.Maximin-la-Sainte-Baume – Sainte-Baume
Ausflug ab Saint-Raphaël mit dem Bus bis Saint-Maximin-la-Sainte-Baume. Von dort zu Fuss nach Sainte-Baume zur Grotte der Heiligen Magdalena.